Eishockey Forum - Red Bull und die Sache mit dem „D“ in DEL

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Mo. 10.09.07 - 19:42:03

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Red Bull und die Sache mit dem „D“ in DEL

Anfang Mai begegnete ich bei der WM in Russland dem gerade von Berlin nach Salzburg gewechselten Trainer Pierre Pagé und fragte in der Eishalle von Mytischi neugierig nach, wieso jemand, der einen Job in der NHL als Traumziel angegeben hatte, denn bitte ausgerechnet nach Salzburg wechselte, wo er weiter von Nordamerika entfernt ist als je zuvor? „Von Salzburg wird man noch viel hören“, sagte Pagé und für mich klang das damals mehr wie ein pfeifen im Wald. Denkste, der kluge Monsieur Pagé wusste, wovon er sprach.

Und nun pilgert der in Deutschland ebenfalls nicht gerade unbekannte Salzburger Manager Hardy Nilsson durch die Lande und macht Werbung für eine Aufnahme des österreichischen Klubs in die DEL. Red Bull Salzburg ist ohne Zweifel ein perfekter Kandidat, mit Sponsoren-Millionen im Gepäck und einer guten Nachwuchsarbeit ausgestattet würden die Flügel-Verleiher genau ins Beuteschema von Gernot Tripcke passen. Salzburg hat nur einen kleinen Haken: Es liegt trotz der Anwesenheit prominenter deutsche Steuerflüchtlinge noch immer in Österreich. Und das „D“ in „DEL“ steht für Deutschland. „Kein Problem,“ werden die Älteren unter uns sagen, „Wien war schließlich mal deutscher Meister im Fußball.“ Mag sein, aber wir haben nicht mehr 1941. Und das ist gut so. Man könnte auch argumentieren, die National Hockey League sei schließlich auch alles andere als „national“.

Okay, vergessen wir mal den nationalen Aspekt und betrachten die praktische Seite. Wenn die Ösis bei uns mitspielen wollen, müssen sie nach unseren Regeln spielen. Dann wären alle ihre eigenen Spieler im eigenen Land plötzlich Ausländer und die Salzburger müssten ein Dutzend Deutsche holen. Andernfalls müssten die österreichischen Spieler den gleichen Status erhalten wie Deutsche und dann würden die anderen EU-Ausländer wegen fehlender Gleichbehandlung protestieren, die deutschen Spieler ebenso, weil das einer Erhöhung des Ausländer-Kontingents gleich käme. Zur Erinnerung: Die Ausländer-Regulierung in der DEL basiert lediglich auf einem Gentlemen-Agreement der Clubs. Sobald da mal einer ausscheidet und dagegen klagt, bricht das ganze Gebilde zusammen. Man müsste für Salzburg folglich das ganze Kartenhaus einreissen und gemeinschaftlich eine neue Lösung finden.

Schwer vorstellbar. Zyniker erinnern schon an die Aufnahme der beiden DDR-Klubs 1990 in die damalige Bundesliga ohne vorherige sportliche Qualifikation. Also bitte, von einer Wiedervereinigung mit Österreich sind wir doch wirklich weit entfernt, meine Herren!

Auch die ESBG würde wohl gegen Salzburg aufmucken. Da macht die DEL für Zweitligisten ab der kommenden Saison dicht, nimmt aber Ausländer ohne vorhergehende sportliche Qualifikation auf? I werd narrisch!

Probleme über Probleme, wie stellt sich Hardy Nilsson das eigentlich praktisch vor? Mir stellt sich jetzt nur noch die Frage: Hat Red Bull soviel Kohle, dass alle Hürden aus der Welt geschafft werden können?

Übrigens steht Koffein nicht mehr auf der schwarzen Liste der Nationalen Anti-Doping-Agentur. Wäre doch ironisch, wenn der Sponsor eine Sportvereins dies mit dem Verkauf eines Doping-Getränks finanzieren würde.

Gruß vom noch nie Red Bull getrunken habenden Alexander Brandt
quelle:eishockeynews
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Di. 11.09.07 - 10:12:47

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Der österreichische Club Red Bull Salzburg will in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielen. Am Rande der DEL-Partie zwischen Adler Mannheim und den Eisbären Berlin am Sonntag machten die Salzburger Werbung in eigener Sache für die Aufnahme in die höchste deutsche Spielklasse.

„Eines unserer Projekte ist, dass wir in der DEL spielen wollen. Die sportlichen Leiter und die Besitzer der deutschen Vereine sehen das Vorhaben positiv“, sagte Hardy Nilsson dem TV-Sender Premiere. Der frühere DEL-Trainer in Düsseldorf und Köln ist in Salzburg für die Entwicklung des internationalen Engagements der Red Bulls zuständig.

Während Nilsson durch die Red Bulls „positiven Schwung“ in der DEL erwartet, sieht der frühere deutsche Nationalspieler Andreas Niederberger eine mögliche Aufnahme des österreichischen Erstligaclubs skeptisch.

„Wenn ich mir vorstelle, dass der deutsche Eishockeymeister in Zukunft Red Bull Salzburg heißt, dann passt das nicht zusammen“, sagte Niederberger, „wir müssen uns genau überlegen, in welche Richtung die DEL gehen soll.“ Dennoch sei er „felsenfest davon überzeugt, dass Red Bull mit seinem Vorhaben ernst genommen wird und die Option in der DEL ernsthaft diskutiert wird“.

stol.it
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Sa. 22.09.07 - 04:18:44

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Fan von: Rittner Buam
In der östereichischen Liga spielen auch slowenische Manschaften mit (z.b. Laibach, Jesenice ...)

Wieso soll es deshalb ein Problem geben wenn eine österreichische Manschaft in der deutschen Liga mitspielen möchte?

Wie ist eure Meinung dazu? Smilie Smilie
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