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Do. 28.04.05 - 12:25:41 Gianpaolo Registriert seit: Juni 2000 Posts: 11.790 |
Südtirol Online: Sie haben mit Mailand die Serie-A gewonnen und mit Italien den Aufstieg in die A-Gruppe geschafft. Welcher Titel bedeutet Ihnen mehr?
Armin Helfer: Der Aufstieg mit dem italienischen Nationalteam hat für mich die größere Bedeutung, weil es nötig war aufzusteigen. Vor allem in Hinblick auf die olympischen Spiele. Zudem freut es mich für unseren Coach Michel Goulet, der zuletzt viel Kritik einstecken musste. Nach diesem Aufstieg kann er endlich in Ruhe arbeiten und uns perfekt auf die Olympischen Spiele vorbereiten. Stol: Kam der Aufstieg denn überraschend? Helfer: Nein, wir haben gewusst, dass wir es schaffen können. Natürlich war es zuletzt gegen Frankreich immer sehr schwer. Aber wir haben vor allem in der Defensive stark gespielt. In fünf Spielen hat unsere Mannschaft nur drei Tore kassiert, das ist eine Topleistung. Stol: Wie ist das Niveau der Nationalmannschaft im Vergleich zu den vergangenen Jahren? Helfer: Die erste Linie mit den Italos ist sehr stark. Wir haben auch den Ausfall vom starken Center Cirone optimal verkraftet. John Parco, Dino Grossi und Roland Ramoser haben wichtige Tore erzielt und dadurch konnte ein gutes Niveau gehalten werden. Mit Spielern wie Scott Beattie wären wir sicherlich noch besser. Stol: Was ist die Stärke der Mannschaft? Helfer: Ohne Zweifel das Defensivspiel. Trainer Goulet praktiziert dieses System, was vor allem in Hinblick auf die Olympischen Spielen richtig ist. Denn gegen Gegner wie Finnland, Kanada oder Tschechien kann man nicht offensiv auftreten und man bekommt auch nicht 20 Torschüsse pro Spiel. Deshalb muss man die wenigen Chancen, die sich bieten, nutzen. Stol: Was ist bei Olympia in Turin möglich? Helfer: Eine Medaille wird wahrscheinlich nicht drin sein, aber für die eine oder andere Überraschung sind wir sicher gut. In unserer Gruppe haben wir gegen die Schweiz oder Deutschland sicherlich eine Chance. Stol: Sie wurden heuer mit Mailand zum vierten Mal in Folge Meister. Welcher Stellenwert hat dieser Triumph für Sie? Helfer: Der Meistertitel war natürlich auch toll, vor allem weil das Niveau heuer außergewöhnlich hoch war. Der diesjährige HC Mailand war die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe. Stol: Vor allem in den Duellen mit dem HC Bozen zeigten Sie herausragende Leistungen. Warum? Helfer: Die Duelle gegen den HCB haben in Mailand, besonders bei den Fans, einen hohen Stellenwert. Bozen ist der historische Rivale schlechthin. Stol: Zudem waren Sie in der heurigen Saison der punktbeste Verteidiger der gesamten Serie-A. Helfer: Ich spielte heuer in einer Traumlinie mit mehreren NHL-Stars und da fällt es natürlich leichter Tore zu schießen. Niklas Sundstrom zum Beispiel hat eine tolle Übersicht und spielt Vorlagen millimetergenau auf die Schaufel. Diese dann zu verwerten ist oftmals nur ein Kinderspiel. Stol: Ein Engagement in der NHL ist für Sie also nicht vorstellbar? Helfer: Die NHL ist sicherlich eine Nummer zu groß. Die Spieler, die sich dort durchsetzen, haben eine ganz andere Mentalität. Ein Craig Adams zum Beispiel liefert ein ungemeines Trainingspensum ab. Neben dem normalen Eistraining geht er noch zweimal täglich in den Kraftraum. Sie arbeiten außergewöhnlich hart an ihrem außergewöhnlichen Talent. Stol: Eine Rückkehr nach Südtirol ist also möglich? Helfer: Wohl eher nicht. Ich möchte mich bei Olympia für ein Team im Ausland empfehlen. Die DEL wäre sehr interessant. Stol: Am Samstag beginnt in Österreich die WM. Wer ist Ihr Favorit auf den Titel? Helfer: Ich glaube Titelverteidiger Kanada ist der große Favorit. Die NHL-Spieler sind nach dem Saisonausfall enorm hungrig und heiß darauf, Hockey zu spielen. Ansonsten sind sicherlich die Tschechen und die Schweden zu beachten. Stol: Das italienische Eishockey hat mit Franz Sinn einen neuen Chef. Was erwarten Sie sich von ihm? Helfer: Das Eishockey muss in Italien besser verkauft werden. Vor allem müssen sich auch die Medien – besonders das Fernsehen – mehr um diesen Sport kümmern. Österreich und Deutschland könnten als Vorbilder dienen. |
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