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Di. 27.11.07 - 09:49:08 Stan Registriert seit: Oktober 2001 Posts: 1.902 Fan von: Rittner Buam |
Warum Eishockey eine „Geheimsportart“ bleibt Neulich im Bus sprach mich ein flüchtig bekannter Kollege aus Langeweile an: „Na Herr Brandt, haben Sie das Spiel gegen Wales gesehen?“ Ich verzog das Gesicht. „Da ich nicht unter Schlafstörungen leide, sehe ich mir Fußball nicht an.“ Der Kollege ließ nicht locker: „Sehen Sie gar keinen Sport?“ - „Doch, Eishockey!“ Mein Gegenüber grübelte. „Eishockey, warten Sie mal... die haben doch einen Bundestrainer mit so einem lustigen Namen... genau, Xaver Unsinn heißt der!“ Oh Gott, noch zehn Stationen und ich hatte einen Neandertaler vor der Nase. „Das ist schon eine Weile her,“ sprach ich mit erzwungener Geduld. „Wie viele Vereine spielen denn beim Eishockey?“ bohrte der Kollege weiter. „Gar keine“, antwortete ich. „In der Deutschen Eishockey Liga spielen 15 GmbH`s, nächstes Jahr 16“, klärte ich ihn auf. Sein Gesicht verlor allmählich jede Restspur von Verständnis. Er bemühte sich immerhin. „Also hat jede GmbH 28 Spiele und nächstes Jahr 30?“ Ich musste ihn enttäuschen. „Nein, jede GmbH hat 56 Spiele, nächstes Jahr 52.“ Jetzt hatte er mich aber überführt. „Moment, eben sagten Sie doch, dass es nächstes Jahr mehr Ver.... GmbH`s sind, also müssen es auch mehr Spiele sein!“ Ich rollte innerlich mit den Augen. „Ja, aber man will nicht so oft spielen wie man eigentlich müsste, also hat man den Modus geändert und spielt gegen manche Gegner nicht so oft wie gegen andere.“ - „Und wie legt man fest, gegen wen man weniger oft spielt?“ Allmählich verlor ich die Geduld. „Na mit der Endtabelle der vorletzten Saison natürlich!“ Doofe Frage. Für eine gute Minute war Ruhe und ich sehnte zum ersten Mal in meinem Leben das Erreichen meines Arbeitsplatzes herbei. Dann hellte sich seine Miene plötzlich auf. „Wenn man nicht so oft spielen will, warum spielt man dann nicht nur zweimal gegen jeden, wie beim Fußball?“ - „Zu wenig Spiele.“ „Aha. Und warum reduziert man dann nicht einfach die Anzahl der GmbH`s?“ - „Na weil man dazu eine Mehrheit von drei Vierteln braucht und die Anzahl der potenziellen Rausfall-Kandidaten mehr als ein Viertel beträgt.“ Ich schaute ihn verständnislos an. Sollte ich ihm jetzt noch das kleine Einmaleins erklären, oder was? Als wir endlich unsere Haltestelle erreichten, verabschiedete sich mein Kollege. „Also nichts für Ungut, aber ich bleibe doch lieber beim Fußball. Ich will beim Sport einfach nur unterhalten werden und Spaß haben“ Kopfschüttelnd ging ich in die andere Richtung. Soll er doch zum Fußball gehen, wenn er Eishockey nicht kapiert. Wo kämen wir denn hin, wenn das jeder X-Beliebige begreifen würde? Dann könnte ja jeder zum Eishockey gehen und unsere schöne, kleine Geheimsportart würde zu einer Massenveranstaltung verkommen. Nein, danke. Quelle: Eishockeynews.de |
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Eishockey Forum - Warum Eishockey eine „Geheimsportart“ bleibt
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