Eishockey Forum - Ritten Sport - Mannschaft 2012/13

[Zitat] Thomas Rottensteiner: „Die Einheimischen bekommen den Vorzug”

Die Vereinsführung von Ritten Sport hat die abgelaufene, äußerst turbulente Saison abgehackt und will nun mit den bewährten einheimischen Spielern die neue Spielzeit in Angriff nehmen. Die Rittner „Buam“, so erklärt Präsident Thomas Rottensteiner im nachstehenden Interview, haben ihre Lehren gezogen und werden hochmotiviert die Saisonvorbereitung in Angriff nehmen.

Herr Rottensteiner, in der abgelaufenen Saison konnte Ritten erst im Play-out gegen Sterzing den Klassenerhalt sichern. Wie bewerten sie die vergangenen Monate? In welcher Hinsicht gestehen Sie Fehler ein?

„Mit Sicherheit ist in der vergangenen Saison viel schief gelaufen. Allerdings bewerten wir die Situation im Vorstand etwas anders, als es manch Außenstehender macht. Wir haben bewusst die Anzahl der Ausländer zurückgeschraubt, um den einheimischen Spielern mehr Verantwortung zu übertragen. Diese hatten viel mehr Eiszeit und spielten auch in den „Special Teams“ eine tragende Rolle. Wir haben uns so eine dauerhafte Strategie zurecht gelegt, die natürlich nicht auf Anhieb zum sportlichen Erfolg führen muss. Dies war in der abgelaufenen Saison leider der Fall. Nach außen hin stehen natürlich immer die Resultate, doch im Vereinsvorstand müssen wir langfristig planen und auch mal einen Rückschlag einkalkulieren.“

Während Ritten die Anzahl der Transferkartenspieler reduziert hat, sind andere Klubs den entgegengesetzten Weg gegangen und haben die Ausländerregelung missachtet. Wie wird die Handhabung in der bevorstehenden Saison sein?

„Man muss eine schnelle und präzise Entscheidung fällen. Wir haben unseren Weg gewählt und stehen dazu, einfach deshalb, weil es finanziell nicht möglich ist so viele Transferkartenspieler ins Team zu holen, die den heimischen Eishockeysport obendrein gar nicht entscheidend weiterbringen. Wenn unsere Sportart in Italien dauerhaft Bestand haben will, müssen wir auf die einheimischen Spieler setzen. Während die Südtiroler Teams weitgehend auf einer Schiene fahren, zeigen die Klubs außerhalb der Region noch wenig Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Es wird ein hartes Stück Arbeit, hier einen gemeinsamen Nenner zu finden.“

Sprechen wir wieder über Ritten. In der abgelaufenen Saison ist es der Vereinsführung gelungen, wieder mehr Zuschauer in die Arena Ritten zu locken. Inwieweit ist der Zusammenhalt zwischen Fans und Spieler noch ausbaufähig?

„In dieser Hinsicht können und müssen wir noch vieles verbessern. In der abgelaufenen Spielzeit hat uns die Kalenderplanung sicherlich in die Karten gespielt: Anders als in der Saison 2010/2011 durften wir diesmal zahlreiche wichtige Heimspiele samstags austragen. Zudem haben wir mehrere Initiativen gestartet, von denen manche auf großen Zuspruch gestoßen sind. Nun liegt es an uns, das Interesse rund um den Verein weiter zu steigern und noch mehr Zuschauer ins Stadion zu locken.“

Ein Mitgrund für den Zuschaueranstieg waren sicherlich auch die vorgezogenen Spiele samstags um 19 Uhr. Werden Sie daran festhalten?

„Ohne Zweifel hat dies die Situation verbessert. Deshalb werden wir auch in der kommenden Saison versuchen, so viele Spiele wie möglich bereits um 19 Uhr zu beginnen. Vielleicht gelingt es uns auch die Begegnungen vom Donnerstag etwas vorzuverlegen.“

Unter welchen sportlichen Aspekten startet Ritten Sport in die neue Saison?

„Wir haben bereits mit sämtlichen einheimischen Spielern das Gespräch gesucht. Sie haben alle Bereitschaft signalisiert, auch kommende Saison für Ritten aufzulaufen. Somit wird der Stamm der Mannschaft nahezu unverändert bleiben, nun gilt es die Situation des Trainers zu klären.“

Also ist der Verbleib von Greg Holst hinter der Rittner Bande noch nicht gesichert?

„Diesbezüglich ist noch keine definitive Entscheidung gefallen. Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden, da er voll hinter unserem Projekt stand. Allerdings liegt es nun an ihm, diesen Weg weiterzugehen und sich auch für die kommende Saison an den Vereine und dessen Spieler zu binden. Sollten wir keine Übereinkunft finden, haben wir sicherlich Alternativen in der Hinterhand.“