Eishockey Forum - Mannschaftssport: Die Zahlen der Besten - Drei Topvereine im Überblick

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Fr. 12.11.10 - 08:54:33

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Sehr interessanter, lesenswerter Artikel heute in der "Südtiroler Wirtschaftszeitung" über "Die Zahlen der Besten - Drei Topvereine im Überlick: FC Südtirol, HC Pustertal, SSV Bozen/Handball".

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The Marmot
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Fr. 12.11.10 - 09:04:55

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Der Artikel:


Die Zahlen der Besten
Mannschaftssport – Die „unsichtbare“ wirtschaftliche Seite der Topclubs FC Südtirol, HC Pustertal und SSV Bozen/Handball
Der FC Südtirol, der HC Pustertal und der SSV Bozen/Handball sind derzeit Südtirols Nummer eins in ihrer Sportart. Hinter den sportlichen Erfolgen stehen echte Unternehmen mit stolzen Budgets und Dutzenden Mitarbeitern. Ein Blick hinter die Kulissen.

Bozen/Bruneck – Sportlich stehen der FC Südtirol, der HC Pustertal und der SSV Bozen/Handball viele Wochen im Jahr im Rampenlicht. Der (lebensnotwendige) wirtschaftliche Teil dahinter wird hingegen kaum beachtet. Den drei Südtiroler Topvereinen geht es dabei nicht anders als den vielen anderen Spitzenclubs, die unser Land in den verschiedensten Sportarten aufzubieten hat. Allein die Siege zählen, was hingegen jahrein jahraus rund um die 30, 40 oder 50 sportlichen Auftritte der ersten Mannschaft geleistet wird, bleibt dort, wo es passiert: hinter den Kulissen. Dabei gäbe es die Siege ohne die Arbeit hinter den Kulissen sicher nicht – ohne die vielen Hunderttausend Euro Sponsorengelder, die erst einmal jemand auftreiben muss, und ohne die unbändige Begeisterung von großteils ehrenamtlich tätigen Menschen.

Die SWZ hat versucht, einen Blick hinter eben diese Kulissen zu werfen, wohl wissend, dass die Clubs das in der Regel gar nicht einmal so gerne haben. Dass gerade Südtirols derzeitige Nummern eins in den hierzulande äußerst populären Mannschaftssportarten Fußball, Eishockey und Handball bereitwillig Auskunft erteilt haben, ist erfreulich und spricht für die Professionalität der drei Topclubs. Und wer sich die Zahlen (siehe Infokasten auf dieser Seite) zu Gemüte führt, merkt, dass da Organisationen am Werk sind, die sich durchaus den Namen „Unternehmen“ verdienen. Beim FC Südtirol und beim HC Pustertal trifft dies sogar im wahrsten Sinne des Wortes zu: Beide sind GmbHs. „Wir haben eine Größenordnung erreicht, die für einen normalen Verein schwer zu bewältigen ist – nicht zuletzt wegen der Haftungen“, begründet Jochen Schenk, der Marketingleiter des HC Pustertal, den Schritt hin zu einem „richtigen“ Unternehmen.

Als GmbHs zahlen sowohl der FC Südtirol als auch der HC Pustertal Steuern in den öffentlichen Haushalt, und zwar ein Mehrfaches von dem, was sie an direkten Beiträgen zurückbekommen. Dietmar Pfeifer, der Geschäftsführer des FC Südtirol, knirscht mit den Zähnen, wenn er darüber nachdenkt. Die (Landes-)Politik hat der FC Südtirol nach seinem Aufstieg in die dritthöchste italienische Liga wiederholt mit dem Zahlenvergleich konfrontiert – bisher ohne Erfolg. Almosenempfänger sind der FC Südtirol und der HC Pustertal jedenfalls keine. Vielmehr sind sie Unternehmen, die ihre Steuerlast zu tragen haben. Sie sind – genauso wie der SSV Bozen/Handball – Unternehmen, deren Produkt stimmen muss, damit die „Kunden“ – Zuschauer und Sponsoren – zufrieden sind. Sie sind Unternehmen, die sich ihr Produkt von ebendiesen Kunden bezahlen lassen.

Der FC Südtirol, der HC Pustertal und der SSV Bozen/Handball sind in ihrem „Unternehmensdasein“ natürlich so grundverschieden wie ihre Sportarten. Immer wieder tauchen aber auch Parallelen auf – so wie die Organisation als GmbH beim FC Südtirol und beim HC Pustertal.

Der FC Südtirol spielt zweifelsohne in einer anderen Liga. Er benötigt mit 2,9 Millionen Euro das mit Abstand höchste Budget, er beschäftigt als Einziger des Trios hauptamtliche Mitarbeiter, und er schickt als Einziger gesetzlich anerkannte Profis aufs Spielfeld. Als „Beruf“ gilt in Italien nämlich nur die Ausübung von exakt fünf Sportarten: Fußball, Golf, Motorsport, Radsport und Boxen. Weder der Beruf des Eishockeyspielers noch der Beruf des Handballspielers existiert. Und so sind jene (ausländischen) Leistungsträger von HC Pustertal und SSV Bozen, die in Südtirol ausschließlich Eishockey bzw. Handball spielen und keinen „echten“ Beruf ausüben, de facto zwar Profis, aber nicht als solche anerkannt. Die einheimischen Spieler gehen sowieso allesamt einer Arbeit oder einem Studium nach und betreiben ihren Sport – wenn auch auf höchstem Niveau – nebenbei.

In Italiens Nationalsport Fußball ist das anders. Schon allein deshalb bewegt sich der FC Südtirol in anderen Sphären. Die Fußballprofis beziehen Gehälter inklusive gesetzlich verankerter Sozialversicherung im herkömmlichen Sinn, während HC Pustertal und SSV Bozen „Entschädigungen“ zahlen und vom Gesetzgeber bei der Entlohnung ihrer Vollprofis regelrecht dazu gezwungen werden, sich in einer Grauzone zu bewegen. Entsprechend steigt für den Arbeitgeber FC Südtirol der finanzielle und organisatorische Aufwand. Es kommt nicht von ungefähr, dass der FC Südtirol mehrere hauptberufliche Mitarbeiter samt Geschäftsführer in Lohn und Brot hat. Die Struktur scheint auch durchaus effizient zu arbeiten: Schlappe 40 Minuten vergingen im Rahmen dieser Recherche zwischen der E-Mail-Anfrage der SWZ und der schriftlichen Beantwortung. Insgesamt beschäftigt der FC Südtirol nicht weniger als 35 Personen (Spieler, Trainer, Verwaltung) hauptberuflich und weitere 60 in Teilzeit. Das Budget musste mit dem Aufstieg in die dritthöchste Fußballliga übrigens um satte 650.000 Euro aufgestockt werden, um sportlich konkurrenzfähig bleiben zu können und den Auflagen des Verbandes gerecht zu werden. „Natürlich ist es nicht einfach, solche Summen aufzubringen“, gibt Geschäftsführer Dietmar Pfeifer zu. Gerade deshalb war die Hoffnung auf ein starkes Zeichen vonseiten der öffentlichen Hand groß, und gerade deshalb hat der FC Südtirol eine breit angelegte Mitgliederaktion unter Südtirols Bevölkerung gestartet. Der FCS versucht zu nutzen, dass sich immer mehr Südtiroler mit dem Fußballclub identifizieren und die Ergebnisse aufmerksam verfolgen.

Die Identifikation der (Pusterer) Bevölkerung weiß auch der HC Pustertal in seinem Rücken. Die Heimspiele der „Wölfe“ bewegen die Massen, weshalb Jochen Schenk auf die Frage nach den bedeutendsten Sponsoren antwortet: „Unser wichtigster Sponsor sind die Fans.“ Da sei ein Rad in Bewegung geraten, das viele kleine Unternehmen zu Sponsoren werden lasse – entweder weil der Chef ein begeisterter HCP-Anhänger sei oder aber die Mitarbeiter. Tatsächlich muss auch der HC Pustertal ein beachtliches Budget aufbringen (1,25 Millionen), wobei in der Branche gemunkelt wird, dass die „Verfolger“ Bozen und Ritten über noch mehr Geld verfügen.

Obwohl der HC Pustertal keine hauptamtlichen Mitarbeiter beschäftigt, besteht der Mitarbeiterkern, der in Verein und GmbH – weitgehend ehrenamtlich – verschiedene Aufgaben übernimmt, laut Jochen Schenk aus etwa 15 Personen. Bei Heimspielen seien rund 50 Personen im Einsatz, rechnet Schenk vor – von der Bewachung der Notausgänge über die Parkplatzzuweisung bis hin zum Sprecher.

Ähnlich präsentiert sich die Mitarbeitersituation beim SSV Bozen/Handball. „Wir beschäftigen keine hauptberuflichen Mitarbeiter, wir können aber auf sehr viele Leute zurückgreifen, die für ihre Passion viel Freizeit opfern. Die Leistung dieser Ehrenamtlichen ist unbezahlbar“, so Handballchef Stefan Laimer.

Fazit: Der FC Südtirol, der HC Pustertal und der SSV Bozen/Handball sind wirtschaftlich nicht vergleichbar. Aber alle drei sind auf ihre Weise Sportunternehmen, die viel zu sehr auf das Resultat der ersten Mannschaft reduziert werden.
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Fr. 12.11.10 - 09:22:55

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1,25 Mil. Budget beim HCP?!? Das hätte ich mir nicht gedacht. Die Summe, die mir zu den Ohren gekommen ist, war weitaus geringer...
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Fr. 12.11.10 - 10:18:42

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Noch ein Artikel (Quelle: SWZ - Südtiroler Wirtschaftszeitung):

Drei Topvereine im Überblick

FC Südtirol: Die Nummer 1 im Fußball

Auf knapp 2,9 Millionen Euro beläuft sich das Budget des FC Südtirol in dessen erster Saison in Italiens dritthöchster Fußballliga. Auf die erste Mannschaft entfallen rund zwei Millionen Euro, davon rund 1,5 Millionen für Spieler- und Trainergehälter – der Rest verteilt sich auf Reisespesen, Platzmieten, Unterkunft, Verpflegung und Ähnliches.

Der FC Südtirol besteht aus einer GmbH, über die – vereinfacht ausgedrückt – der Profibereich abgewickelt wird, und einem Amateursportverein, der den Jugendbereich beinhaltet. Apropos Jugend: Neben der Profimannschaft zählt der FC Südtirol zwölf Jugendteams.

Als GmbH führte der FC Südtirol für 2009 rund 300.000 Euro an Steuern ab, einschließlich Einkommenssteuern. Allein 40.000 Euro macht die Irap aus. Heuer wird die Steuerbelastung auf etwa 400.000 Euro wachsen, weil mit dem Aufstieg auch das Budget aufgestockt werden musste. Es ist Geld, das in den Landeshaushalt fließt. Zum Vergleich: Die Beiträge der öffentlichen Hand an den FC Südtirol machen um die 150.000 Euro aus, fünf Prozent des Budgets. Dazu gesellen sich natürlich indirekte „Beiträge“, z. B. die kostenlose Bereitstellung des Drususstadions für die Heimspiele.

HC Pustertal: Die Nummer 1 im Eishockey

Circa 1,25 Millionen Euro beträgt das Budget des HC Pustertal, dem aktuellen Tabellenführers in der Serie A1. Rund eine Million kostet die erste Mannschaft, wobei 530.000 Euro auf Entschädigungen – großteils für die Spieler, zu einem kleineren Teil für Mitarbeiter – entfallen und der Rest auf Steuern, Materialspesen, Druckaufträge, Autoversicherungen, verschiedene Mieten und andere Spesen.

Zum Beispiel verursacht jedes Heimspiel in der Leitner Solar Arena in Bruneck Kosten in der Höhe von etwa 2.500 Euro, für Zeitnehmer und Schiedsrichter, für den Bereitschaftsdienst des Weißen Kreuzes, für die Müllentsorgung und für Ähnliches mehr.

Genauso wie der FC Südtirol besteht der HC Pustertal aus einer GmbH (für die erste Mannschaft) und einem Volontariatsverein (Jugend). Zehn Jugendmannschaften gesellen sich zum Spitzenteam in der Serie A1.

Als GmbH zahlt der HC Pustertal ähnlich dem FC Südtirol Steuern in den Landeshaushalt, zuletzt 85.500 Euro für 2009. Im Gegenzug belaufen sich die öffentlichen Beiträge auf etwa zwei Prozent des Gesamtbudgets (das wären um die 25.000 Euro). Der Wert der indirekten Zuweisungen – zum Beispiel die kostenlose Bereitstellung des Stadions – sei aber bedeutend höher, betont Jochen Schenk, der Marketingleiter des HC Pustertal.

SSV Bozen: Die Nummer 1 im Handball

Rund 400.000 Euro beträgt das Budget der Handballsektion des SSV Bozen, die heuer erstmals seit über zwei Jahrzehnten wieder in Italiens höchster Handballliga mitmischt und derzeit vor Brixen Südtirols Nummer eins ist. Im Budget enthalten sind neben den Entschädigungen für die Spieler der ersten Mannschaft unter anderem Reisespesen und Entschädigungen für Trainer. „Das Budget sagt aber nicht alles“, schränkt Stefan Laimer, Vizepräsident des SSV Bozen und Chef der Sektion Handball, ein. Viele Unternehmen – Laimer nennt sie Gönner – würden Leistungen kostenlos zur Verfügung stellen und somit das Abenteuer Eliteliga sponsern, ohne materiell Geldbeträge zu zahlen. „Zum Beispiel ‚leiht’ uns die Privatklinik Villa Melitta kostenlos zwei Physiotherapeuten“, so Laimer.

Neben dem Eliteliga-Team umfasst die Sektion Handball des SSV Bozen weitere acht Mannschaften: sechs Jugendteams, ein Serie-B-Team (besteht aus Jugendspielern) und ein Altherrenteam.

Die Zuweisungen der öffentlichen Hand betragen laut Stefan Laimer 10 bis 15 Prozent des Gesamtbudgets. Genauso wie Jochen Schenk vom HC Pustertal hebt Stefan Laimer aber die indirekte Unterstützung durch die öffentliche Hand hervor – zum Beispiel kann der SSV Bozen die Gasteiner-Halle in der Bozner Roenstraße, die sich in Landesbesitz befindet, kostenlos nutzen.

The Marmot
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Posting von Patza wurde automatisch ausgeblendet. Jetzt einblenden
Fr. 12.11.10 - 10:22:39

User ist invisiblePatza
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in dieser summe inkludiert ist das budget der jugend (eigener verein), das ca. 150.000 € beträgt. weiters kann man getrost sagen, dass sich das budget schon mal künstlich erhöht, wenn die vereinsform eine GMBH ist. also eine "gute million" euro, die umgesetzt werden.
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Di. 16.11.10 - 02:50:23

lexx ist im Moment nicht auf sonice.itlexx
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Registriert seit: März 2009
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Als „Beruf“ gilt in Italien nämlich nur die Ausübung von exakt fünf Sportarten: Fußball, Golf, Motorsport, Radsport und Boxen.

typisch Italien, alle Skifahrer, Tennisspieler,... sind arbeitslos
8oder Carabinieri)
Artikel ist intressant, wenn auch textlich sehr schwach geschrieben.
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